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Le Havre.  J’aime à revoir ma Normandie, c’est le pays qui m’a donné le jour. (Ma Normandie von Maurice Bérat). Il fait beau la. Für die Normannen oder die dort verwurzelten Menschen wird dieses Lied, dessen Zweizeiler ich an den Anfang gesetzt habe, als inoffizielle Nationalhymne der Normannen angesehen, obwohl ich nicht weiß, ob alle Einwohner der fünf Departments (Seine Maritime, Calvados, La Manche, Orne und Eure) diesem Urteil auch zustimmen würden. Vielleicht würden die Menschen im Calvados ein anderes Lied vorziehen und vielleicht kennt ein großer Teil der nach 1960 Geborenen dieses Lied überhaupt nicht. Nationalhymnen oder Heimatelogen werden nicht immer von allen Menschen akzeptiert, allein, weil der Begriff Heimat ohnehin für jeden eine andere Bedeutung in sich birgt. Musikalisch habe ich in der gesamten Zeit nur die üblichen Chansons, Balladen oder Rapgebrabbel gehört, falls ich mich mal auf die Terrasse oder in ein Straßencafé aufgrund drohender Dehydrierung begeben musste. Dabei kann Le Havre in der Aufzählung berühmter Indigener oder Zugezogener nicht nur den den Komponisten Arthus Honegger vorweisen, nach dessen Namen ein bekanntes Konservatorium benannt ist, sondern auch Eric Barret, der sich in französischen Jazzszene einen guten Namen gemacht hat. Honegger überstrahlt aber alle, denn als Mitglied der Groupe de Six vertrat er einen Stil, der sich gegen jedwede romantisch verklärte Musik, insbesondere das wuchtige Wagnerianische wandte. Honegger, dessen Eltern aus Zürich stammten, reüssierte neben Dariusz Milhaud als Vertreter eines modernen Neoklassizismus mit Jazz- und Varietéelementen in der Nachfolge von Erik Satie, der ihn als sein Lehrer maßgeblich beeinflusst hat.

W. Neisser – Geändert 8/2021