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Blick in Schwedens Vergangenheit

Stockholm hat viele Parks und einer von denen heißt Skansen. Skansen ist ein weiträumiger Park, der das Leben der Schweden in der Vergangenheit zeigt. Skansen bedeutet Schanzen. Hier erlebt der Schwede seine ureigene Vergangenheit. Wie ihre Vorfahren das Land kultivierten, wie es vielleicht heute auf dem Land noch hier und da zu sehen ist. Mit der Stadt Stockholm haben nur einige Gebäude geringfügig etwas zu tun, denn die modernen Zeiten überrollten das Alte und schufen in allen Dekaden seit Beginn des 19. Jahrhundert neue Baustile und Gebäudekomplexe.Es gibt aber noch einige Plätze in Stockholm, wo ältere Häuser aus jenen alten Zeiten zu finden sind, aber diese Orte muss der Tourist suchen. Nytorget ist einer davon, aber wer denkt, dass der gesamte Platz von älteren Häusern umringt ist, wird enttäuscht sein. Kommt man von Norden, schmiegen sich an der linken Seite einige Traditionshäuser aneinander. bei meinem Gang durch die östliche Hälfte von Södermalm habe ich immer wieder einmal ein Holzhaus aus dem 19. oder 18. Jahrhundert aufgespürt.

 

Um Schwedens Geschichte an einem Ort fußläufig bewundern zu können, wurde Skansen vor 140 Jahren angelegt und seitdem sehr gut gepflegt. Hier genießt der Tourist den Vorteil, die gesamte schwedische Geschichte in einem komplex gestalteten Freilichtmuseum bewundern zu können. Wir bestaunen die Vergangenheit und viele sind erstaunt, wie die schwedischen Vorväter und Vormütter einst gelebt haben. Für mache Städter mag das seltsam erscheinen, aber jedes Land fing irgendwann im Kleinen an. Wir Deutschen brauchen nur in die Eifel, den Bayrischen Wald oder auf die Alb zu fahren und sehen Ähnliches.Der landfremde Tourist kennt schon einiges aus den Filmen über Pippi Langstrumpf´s Bullerbü und aus Karlson´s Abenteuern, wird aber überrascht sein, dass die Wirklichkeit in 3D noch eindrucksvoller oder auch enttäuschender ist.Hier wandert Mensch von einem kleinem Hotspot zum nächsten und es geht immer rauf und runter, je nachdem, welche Altertümer man besichtigen will.

 

Wie sie wohnten, wie sie bauten, was sie arbeiteten und welchen Aktivitäten sie nachgingen, all das ist in den Häusern, Handwerksbetrieben und Höfen auf Skansen zu sehen. Die Zeitspanne aller Exponate oder Ansichtsobjekte umfasst die Jahrhunderte nach 1800 schätze ich. Derartige Parks werden Freilichtmuseum genannt. Wir kennen das von Kommern in der Eifel oder Unteruhldingen am Bodensee. 1891 wurde der von Arthur Hazelius gegründete Park eingeweiht und gilt als einer der ersten und größten Parks weltweit. Das Gelände umfasst mehrere Hektar und wurde auf einem der Inselhügel am Rande der Innenstadt angelegt. Historiker und Besucher finden die gesamte Bandbreite schwedischen Lebens vom Bauernhof bis zum Herrenhaus und zudem werden typische schwedische Pflanzen wie die nordische Tierwelt gezeigt. Rentiere, Elche, Bären, aber auch Ziegen und Lämmer, Hühner und Enten.Eine Tour durch den gesamten Park kann gut und gerne einen Tag dauern, wenn man in die Innenräume der Häuser sehen will oder die Tiere in ihren Gehegen beobachtet. Immerhin gibt es ein Restaurant, wo sich der müde Körper wieder stärken lässt, Köttabullar gehören dazu, das scheint das schwedische Nationalgericht zu sein. Für Kinder jeden Alters vermittelt Skansen einen schönen Überblick über das Leben annodazumal. Mir haben die Buchdruckerei und Buchbinderei besonders gut gefallen, leider konnte ich nicht in die Werkstatt hinein, sonst hätte ich mal versucht, meine alten Kenntnisse wieder aufzufrischen. So ähnlich habe ich Schriftsatz und Stockpressendruck gelernt.

 

Kurz vor Verlassen des Parkes sah ich einige alte Kanonen und erinnerte mich daran, dass ich als Fünf- oder Sechsjähriger sitzend auf einem Kanonenrohr fotografiert wurde. Das war auf der Burg Waldeck in Hessen. Nun wollte ich ebenso ein Foto von meiner Enkelin schießen und bat sie auf die Kanone zu steigen. Ich suchte mit der Kamera in der Hand die richtige Position und ging durch den Sucher schauend um die Kanone herum. Plötzlich fand ich mich in der Luft und gleich darauf auf dem Asphalt einen Meter tiefer wieder. Der Flug des Condors endete glimpflich, allerdings war der Aufprall meiner linken Pobacke und meines Oberschenkels etwas schmerzhaft. ich muss mich instinktiv abgerollt haben, denn Kamera und Objektiv in der Hosentasche blieben heile. Mein Ellbogen war aufgeschrammt und blutete. Wenn nichts Schlimmeres passiert, wie ein Knochenbruch oder ein Aufschlag mit der Birne, rappele ich mich sofort wieder auf, prüfe meine Beweglichkeit an Armen und Beinen und bleibe ruhig, weil ich weiß, dass es zwar blaue Flecken und Schmerzen gibt, aber nichts Bedrohliches geschehen ist. Der Schreck erfasste Eva, meinen Sohn und die Schwiegertochter heftiger als mich, der nur Mühe hatte, wieder auf die Beine zu kommen und sich zu sortieren. Gleichzeitig fiel das Kind von der Kanone und schrie.Das lenkte alle ab, weil das Kind sich offensichtlich weh getan hatte und dementsprechend Unmutsäußerungen von sich gab. Der Sturz eines Kindes ist aus guten Gründen immer viel schwerwiegender, weil man nicht weiß, welche inneren Verletzungen aufgetreten sind. Der Mann, der schon wieder hin und her geht, wird wissen, ob es Folgen haben kann. Die Folgen spürte ich am übernächsten Tag, als ich morgens aufstehen wollte und auch aufstand und kaum gehen konnte vor Schmerzen. Aber dieses Desease war wiederum dem vergangenen Tag geschuldet, als ich Södermalm ausgiebig durchstreifte, um Fotos für eine spätere Arbeit zu machen. Dieser walk through a boring side war so frustrierend, weil ich kaum Motive fand, die sich lohnten, perspektivisch in einem Bild verwenden zu können. Aber diese Geschichte erzähle ich in einem weiteren Blog, der heute Abend oder Morgen Früh entstehen wird. An diesem Abend begriff ich, dass der Sturz etwas schwerwiegender gewesen sein muss, als anfangs annahm. Wenn 90 kg aus einer Höhe von 80cm bis 1 Meter auf den harten Boden knallen, sollte jeder froh sein, wenn kein Knochen gebrochen ist oder andere Verletzungen auf der Haut entstanden sind. Alles in allem, viel zu viel.