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Kunst und ein sonniger Frühlingstag in Athen

Dokumentare stammt eindeutig aus dem Lateinischen und bedeutet „vorstellen“ oder auch „warnen“, wie ich es aus einem Online-Latein-Wörterbuch herausgepickt habe, also müsste documenta ein Imperativ sein und im Deutschen „stelle vor“ oder „warne“ heißen. Es wäre aber zu einfach, wenn man sich sklavisch auf althergebrachte Übersetzungsmethoden stützen würde, schließlich sind zweitausend Jahre vergangen und das Verbum documentare ist in alle Sprachen adoptiert worden, die sich auf die romanische Grammatik und die daraus entstandene Semantik beziehen. Das Dokument, welches ich in diesem Augenblick schreibe, ist ein in arabisch begründeten Schriftzeichen der deutschen Sprache visualisiertes Gedankenkonvolut, welches ich in diesem Blog vorzeige, dokumentiere, vielleicht auch vorstelle, indem aus subjektiver Sicht eine gewisse Wirklichkeit erzeugt wird, die zunächst aber nur mit mir und meinen Einschätzungen der zu beschreibenden Themenkomplexe zu tun hat. documenta et reflecta.

documenta 14. Nachdem wir heute Morgen mit einem Bus zunächst ins Gebirge Dasos Kesarianisfuhren, um dann mindestens drei Kilometer zu Fuß auf einen steinigen, schmalen Trampelpfad zum Kloster Kaisariani zu marschieren, weil dieser geheiligte und von Eingeweihten als besonders sehenswert gepriesene griechisch orthodoxe Gebäudekomplex aus dem 9. Jahrhundert eine Rolle in unserer Programmplanung spielt. Es war heiß, es ging immer bergauf und das Kloster war sehenswert, aber nicht extraaligorisch. Den gleichen Weg wieder zurück und mit dem Bus 224 in die Stadt. In einer aufgehypten Trendbar haben wir dann Salat gegessen, um dann zum ersten Mal das Zentralgebäude der documenta 14, das EMST zu besichtigen, besser gesagt, uns die Positionen und Werke der Künstler, die dort ausgestellt haben, anzuschauen. Die ehemalige FIX-Brauerei wurde phantastisch umgebaut und ist ein wirklich einladendes und sehenswertes Museum für zeitgenössische Kunst geworden. Auch die Kuratierung sowie die Positionierung der Kunstwerke war sehr, sehr gut gestaltet. Ich habe fast alles fotografiert und das war sehr anstrengend, weil es mehrere Etagen gab. Ich kann heute kein endgültiges, noch nicht einmal ein kleines Fazit ziehen, weil ich den Objekten und Bildern zunächst einmal inhaltlich näherkommen muss, um sie danach thematisch einordnen, analysieren und beurteilen zu können. Eines ist aber gewiss, dieses Museum lohnt sich auf jeden Fall und Athen gewinnt damit einen außerordentlichen Raum (das ist ein riesiges Gebäude) für die zeitgenössische Kunst. Mehr über die documenta wird in nächster Zeit folgen. Wer nach Athen fährt und Kunst- und Kulturliebhaber ist, kommt an diesem Schmuckstück nicht vorbei.

P.S. Die Bomben, die den Dortmunder Mannschaftsbus beschädigt haben und zwei Menschen verletzten, machen fassungslos und wenn man den unterschiedlichen Presseberichten Glauben schenken kann, ist zu vermuten, dass es sich wiederum um Schläfer, selbsternannte Gotteskrieger oder einsame Wölfe mit wenig Gehirn gehandelt haben muss. Ich drücke den Dortmundern und vor allem den Spielern alle Daumen, dass nichts passieren wird, wenn heute Abend gespielt wird und dass sie dennoch, trotz unglaublich psychischer Belastung gewinnen können.