Venedig ist eine Stadt der Händler, die ihren Stolz auf Besitz, ihre Freiheit und ihren Erfindungsgeist immer schon selbstbewusst in Architektur, Kunst, Literatur und Musik zum Ausdruck gebracht haben. Daher ist Venedig nicht nur, aber auch Schule und Genuss im Erfassen sinnlicher Qualitäten, die uns – verstärkt durch das Licht und das Wasser – an märchenhafte Traumwelten denken lassen. Die Venezianer haben sich in den vergangenen Jahrhunderten eine von Schönheit und Luxus geprägte Wirklichkeit geschaffen, die heute an vielen Stellen morbide und unrettbar erscheint. Dennoch, wenn von Westen die Sonne mit ihrem Licht zum letzten Mal an diesem Tag die Goldmosaiken des Markusdomes erleuchtet, und wir uns staunend dem Geist und der Pracht der Mosaikbilder hingeben, dann ahnen wir, dass in dieser Stadt neben kämpferischen Eigensinn und kaufmännischem Talent auch ein tiefes Vertrauen in die christliche Botschaft vorhanden gewesen sein muss. Die Menschen dieser Stadt lebten lange mit einer klaren und gemeinschaftlichen Vision von Venedig, einer Vision, der sie in Politik, Architektur, Bild und Wort immer wieder aufs neue Ausdruck verliehen.

Ein feines Netz von politischen, sozialen und religiösen Institutionen trug und verband als stabiler Grund die Bedürfnisse jedes Einzelnen mit dem Wohl der Allgemeinheit. Venedig kämpfte immer wieder gegen viele Feinde und Neider, untergegangen ist es schließlich am Verlust der gemeinsamen starken Vision. Venedig hat kulturell viel zu bieten: großartige Kirchen, allen voran der Markusdom, einen Palast, der architektonisch die komplexe gesellschaftliche und politische Ordnung des Staates wiederspiegelt, die Accademia mit den schönsten Bildern der Maler Venedigs, den Palazzo Grassi und die Punta della Dogana als Museen für zeitgenössische Kunst, das originelle Fortuny Museum, die Fondazione Peggy Guggenheim, die Fondazione Vedova und vieles mehr. Ausflüge auf die benachbarten Inseln runden das Venedig Erlebnis ab.

Filme

Der Tod in Venedig von Luchino Visconti – 1971
Wenn die Gondeln Trauer tragen von Nicolas Roeg – 1973
Casanova von Frederico Fellini – 1976
Moonraker – James Bond von Lewis Gilbert – 1979
Brot und Tulpen von Silvio Soldini – 2000
Casanova von Lasse Hallström – 2005
Casino Royale von Martin Campbell – 2006
The Tourist von Florian Henckel von Donnersmarck – 2010