Malerisch erstreckt sich die verwinkelte Altstadt aus rotbraunem Backstein auf drei Hügeln im Chianti-Gebiet. Für viele ist Siena unbestritten die schönste Stadt in der Toskana, zumindest verzaubert sie jeden Besucher durch die heute noch mittelalterliche Atmosphäre. Die Jahrhunderte dauernde Rivalität mit dem etwa 70 Kilometer nördlich gelegenen Florenz führte zu einer ganz eigenen, nahezu perfekten gotischen Stadtplanung. Im 13. Und 14. Jahrhundert war Siena wirtschaftlich und kulturell mächtiger als Florenz. Maler wie Duccio di Buoninsegna oder Ambrogio Lorenzetti perfektionierten die mittelalterliche Malerei in Form, Komposition und Farbe und wurden so zu den Wegbereitern der Renaissance. Eine grenzenlose Bautätigkeit ergriff die gesamte Stadt. In dieser Zeit erhielt Siena fast vollständig sein heutiges Aussehen. Der Bau des Kommunalpalastes mit dem 102 Meter hohen „Torre del Mangia“ wurde fertiggestellt, unzählige weitere Paläste und Adelshäuser im gotischen Stil entstanden. 1339 sollte ein ehrgeiziges Projekt den Ruhm der Stadt in aller Welt erstrahlen lassen: Der ohnehin schon recht große Dom sollte erweitert werden, damit er den gerade im Bau befindlichen Dom von Florenz in Größe und Pracht um ein Vielfaches übertrifft. Siena nahm damit den größten Kirchenbau der Welt in Angriff.

Doch der überdimensionale Bau konnte nie fertiggestellt werden. 1348 raffte die Pest zwei Drittel der Bevölkerung dahin, das entvölkerte Siena ging einer schweren Krise entgegen, von der es sich nie wieder erholen sollte.
Die Sieneser Stadtväter haben die architektonische Einzigartigkeit ihrer Stadt früh erkannt und machten sie 1956 zur ersten reinen Fußgängerstadt in Italien. 1995 wurde die gesamte, auf drei Hügeln verteilte Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Filme

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